In Deutschland kennt man das Maurer- oder auch das Bauarbeiter-Dekolletee. In Australien gibt es das Surfer-Dekolletee. Es wird getragen von einem sehr jungen Herrn, der dem Tourguide assistiert. Die knielange Hose darf eine bestimmte Huefthoehe nicht ueberschreiten.
Bianca und ich haben schon von Deutschland aus eine 3-Tage-Tour mit Camping-Uebernachtung gebucht. So genau wussten wir nicht, was auf uns zukam: Gewuenscht haben wir uns viel Natur und Wandern, und das haben wir auch bekommen.
So eine 13-koepfige Gruppe ist immer ein bunt zusammengewuerfelter Haufen aus jung und alt und aus verschiedenen Kontinenten. Wobei, Deutsche sind partout immer dabei. Man kann viel Glueck haben und auf interessante und interessierte Menschen treffen. Und wir hatten... naja. Die Parallelgruppe fand ich spannender, wie der gestrige Abschiedsabend gezeigt hat. Nun.
Angeholt hat uns ein Four-wheel-truck morgens um 6.30 Uhr bei unserer privaten Unterkunft. Wir sind drei Tage lang gefahren, mehrere hundert Kilometer insgesamt, erst in den Litchfield National Park oestlich von Darwin, dann in den sehr grossen Kakadu National Park (Kakadu kommt von dem Wort "Gagadju", einer Aboriginal-Sprache im Norden. Abgesehen davon, kommt auch der gleichnamige Vogel dort vor). Die taeglichen Attraktionen waren Billabongs (tiefe, stetige Wasserloecher), Creeks und Wasserfaelle, zu denen wir entweder lange oder auch nur ganz kurz von einem Parkplatz aus gewandert sind.
Landschaft:
Viele Termitenhuegel, rotbraune Gebilde, trocken und abgeschlossen, bis zu 5 Metern hoch. Andere Termitenarten, andere Termitenhuegelformen und -farben.
Meterhohes Gras, Buschland, Sumpfgebiete, Auen, Regenwald, Mangroven, Savanne, Felslandschaften. In der jetzigen Regenzeit ist alles gruen. Die Jahreszeiten hier werden in 6 verschiedene eingeteilt, und macht man ein Foto von ein und der selben Stelle in jeder Jahreszeit, so sieht es jedesmal anders aus. Eigentlich aehnlich wie bei uns, aber fuer diese aequatornahe Lage doch ungewoehnlich. Zum Beispiel kann die Farbe der Baumrinde mal hell oder ganz dunkel sein. Die beste Aussicht hat man, wenn man auf Felsen klettert. In Ubirr ganz im Nordosten, kurz vor der Grenze zum Arnhem Land, gibt es eine Stelle mit einem Rundumblick, der war mein persoenliches Highlight der Tour.
Die Tiere:
Vieles, was man hier sieht, ist groesser als bei uns: der schwarze Kaefer am Wegesrand, die Spinnen und ihre Netze, die Krokodile... Es gibt unglaublich viele Echsenarten. Eine Waran-Aehnliche bewegt sich aus dem Billabong, als zu viele von uns im Wasserloch baden. Ich kann sie nicht zuordnen, und wenn mir der Tourguide-Assistent erzaehlt, welche Art es war, verstehe ich entweder seinen neuseelaendischen Slang nicht so gut oder ich merke mir es nicht.
Krokodile sehen wir auf einer Jumping Crododile Cruise. Hier werden die Riesenechsen mit Frischfleisch an einer Angel angelockt. Erst beim dritten Zuschnappen direkt neben dem Boot goennt der Bootsfuehrer dem Saltie (Estuarine Crocodile, gefaehrlich) den Happen, eine beliebte Attraktion bei den Touristen. Ich mag generell das Anfuettern von wilden Tieren nicht, aber anders sehen wir sie einfach nicht. Da gerade noch Regenzeit ist und die Wasserstaende eher hoch sind, koennen die gefaehrlichen Tiere leichter ueberall hingelangen. Einige Ausflugsziele sind im Nationalpark geschlossen, da es dort zu viele Salties gibt. Diese werden eingefangen und an anderen wieder ausgesetzt, damit die Ausflugsziele krokodilfrei wieder fuer Besucher zugaenglich sind.
stellanova - 28. Mär, 08:38